François Rouan, vielseitiger Maler, und seine einzigartigen „Abdrücke“ im Museum der Schönen Künste in Lyon

„Ob Kartenspieler, Äpfel oder kleine geometrische Kacheln malen, wer sich auf das Erlebnis des Malens einlässt, wagt sich in ein labyrinthisches Erlebnis“, François Rouan vertraute sich 1991 Le Monde an. Die ihm gewidmete Ausstellung im Musée des Beaux-Arts de Lyon ist ein eindrucksvoller Beweis dafür. Glücklicherweise haben die Kuratorinnen Isabelle Monod-Fontaine und Sylvie Ramond einen roten Faden gewählt und ihre gesamte Ausstellung mit rund 130 Werken in elf klar definierte Abschnitte unterteilt, die das Thema des Abdrucks gemeinsam haben. Doch der Mann ist nicht einfach, und sein Werk erst recht nicht. Vielleicht reicht es, die Gemälde nur zu betrachten, aber nicht oberflächlich: tiefgründig, sich Zeit nehmend, oft darauf zurückkommend. Dann, aber nur dann, entfalten sie ihr Gift. Vorsicht, es kann aphrodisierend wirken …
Der Abdruck ist so alt wie die Menschheit selbst: Zum Beispiel der einer mit Farbe bemalten Hand, die einer unserer Vorfahren aus der Altsteinzeit an einer Höhlenwand platzierte. Er ist aber auch sehr aktuell, wenn man an die „Anthropométries“ von Yves Klein (1928–1962) denkt, bei denen er Aktmodelle mit blauer Farbe bemalte und diese dann auf eine Leinwand brachte.
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Le Monde